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KRAFTSTOFFE DER ZUKUNFT: BIOMETHAN IM VERGLEICH

Eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI zeigt: Im Vergleich zu anderen Kraftstoffen hat Biomethan die beste CO2-Bilanz und ist eine günstige Option für klimafreundliche Mobilität.

Die Studie analysiert sowohl die Ökobilanz als auch die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit entlang des gesamten Lebenszyklus von Elektro- und Gasfahrzeugen (auf Basis von Erdgas, synthetischem Methan und Biomethan) im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen.

MIT BIOMETHAN SOGAR NEGATIVEMISSIONEN MÖGLICH

Biomethan aus Gülle, Stroh und Bioabfällen schneidet mit Blick auf die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) am besten ab. Und das nicht nur gegenüber konventionellen, sondern auch alternativen Kraftstoffen und Antrieben. Im Unterschied zu einem Mittelklasse-Diesel-PKW betragen die Einsparungen eines im Jahr 2019 gekauften Fahrzeuges ganze 60 %. Selbst Biomethan aus nachwachsenden Rohstoffen weist im Vergleich eine sehr gute THG-Bilanz auf. Mit dem Einsatz von Gülle können sogar Negativemissionen erzielt, also Emissionen aktiv vermieden werden. Denn: In Gülle ist in hohem Maße Methan enthalten, das 25mal klimaschädlicher ist als CO2. Anstatt es in Form von Dünger auf dem Feld frei emittieren zu lassen, wird es durch die Vergärung in der Biogasanlage und der Aufbereitung zu Biomethan zum Energieträger.

Für batterieelektrische Fahrzeuge im heutigen deutschen Strommix fielen im Vergleich sehr hohe CO2-Werte an. Nur 100 % erneuerbarer Strom kann als Antrieb vergleichbare Mengen an Treibhausgasen einsparen wie Biomethan. Derzeit liegt der Strommix in Deutschland jedoch noch bei unter 50 %. Hinzu kommen die hohen Emissionen in der Fahrzeug- und Batterieproduktion.

Bei Einbezug Aller Posten: Biomethan Deutlich kostengünstiger

In der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung liegt Biomethan unter den berücksichtigten Faktoren zunächst im Mittelfeld. Aber: Betrachtet wurden ausschließlich Kosten der Anschaffung und Nutzung. Steuern, Abgaben und Subventionen wie z.B. Kaufprämien für Elektrofahrzeuge oder Vergütungen aus der THG-Quote blieben unberücksichtigt. Das führt zu einem verzerrten Bild der tatsächlichen Kostenstruktur.

In der Summe macht die Studie zunächst deutlich, dass ein CNG-PKW am günstigsten ist. Die etwas höheren Anschaffungs- und Versicherungskosten werden durch die geringeren Kraftstoffkosten kompensiert. Demgegenüber wies der Biomethan-PKW aufgrund des fast dreifach so teuer angenommenen Kraftstoffpreises zwar etwa 10 % höhere Kosten auf. Unter Einbezug der Erlöse aus der THG-Quote zieht Biomethan kostentechnisch jedoch nicht nur mit Erdgas gleich, sondern ist auch weiterhin günstiger als der Elektroantrieb – trotz der Kaufprämie für E-Fahrzeuge in Höhe von 6.000 €.

POTENZIALE ERKENNEN UND NUTZEN

Bildquelle: Stijn te Strake / unsplash.com