Klimaschutz heute und in Zukunft: So nachhaltig ist Biomethan
Biogas und Biomethan sind wahre CO2-Reduktionschampions. Bis zu 10-13 % der weltweiten Treibhausgasemissionen können mit ihnen reduziert werden. Wie genau, zeigt ein Hintergrundpapier der European Biogas Association.
Ein großer Beitrag zur Klimaneutralität: Biogas und Biomethan sparen entlang der gesamten Wertschöpfungskette immense Mengen an Treibhausgas(THG-)Emissionen ein. Mit den grünen Gasen können die weltweiten Treibhausgase um bis zu 10-13 % verringert werden, wie die World Biogas Association ermittelte. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen sind sogar THG-Einsparungen bis zu 240 % möglich. In einem kürzlich veröffentlichten Hintergrundpapier zeigt die European Biogas Association (EBA), wie nachhaltig die Erzeugung und der Einsatz von Biogas und Biomethan sind und wie die prozessbedingten Emissionen durch Kreislaufwirtschaft kompensiert werden.
Nachhaltigkeit von Biomethan auf einen Blick:
- Kreislaufwirtschaft: Das in Biogas und Biomethan enthaltene CO2 stammt aus organischen Ausgangsstoffen, die in der Photosynthese bereits vorhandenes CO2 aus der Atmosphäre entnehmen. Anders als bei fossilen Energieträgern wird bei der Verbrennung von Biogas und Biomethan also kein zusätzliches CO2 freigesetzt.
- Biogas und Biomethan ersetzen fossile Brennstoffe. Die Verbrennung fossiler Energie pustet nicht nur zusätzlich CO2 in die Luft. Die Förderung ist zudem sehr energieintensiv – immense Mengen an Treibhausgasen werden dabei freigesetzt.
- Der Einsatz von Gülle aus der Tierhaltung verhindert den Methanaustritt und vermeidet so signifikante Klimaschäden. Wenn Methan auf dem Feld frei wird, ist es 25x klimaschädlicher als CO2. Das wird verhindert, indem das Methan zu Biogas und Biomethan weiterverarbeitet wird.
- Der bei der Biogaserzeugung übrig bleibende Gärrest kann als biogener Dünger eingesetzt werden. So verzichtet man bei der Produktion auf chemische Düngemittel, wie zum Beispiel aus Erdöl. Biogener Dünger ist zudem besser für den Boden, kann von Pflanzen einfacher aufgenommen werden und fördert die Speicherung von Kohlenstoff im Boden.
- Das bei der Biogas- und Biomethanerzeugung anfallende CO2 kann zum Beispiel in Power-to-X-Prozessen weiterverarbeitet werden.
- Durch die Abscheidung und anschließende unterirdische Lagerung von CO2 (BECCS) werden der Atmosphäre mehr Emissionen entzogen als durch die Produktion freigesetzt werden. Das heißt, es werden sogenannte Negativemissionen erzeugt, die auch langfristig zur Dekarbonisierung notwendig sind.
THG-Reduktionspotenzial der Biogas- und Biomethanindustrie; Quelle: EBA
Das vollständige EBA-Hintergrundpapier finden Sie hier.
Bildquelle: Carlos Caetano / shutterstock.com
WEITERFÜHRENDE LINKS
- Klimawandel nur durch Negativemissionen aufhaltbar (29.04.2020)
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- Deutschlandfunk: Teller oder Tank in Konkurrenz (25.10.2012)
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- Giuntoli J, Agostini A, Edwards R, Marelli L, Solid and gaseous bioenergy pathways: input values and GHG emissions. Calculated according to the methodology set in COM(2016) 767 (2017)