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RED-II-Entwürfe: Verzerrte Einsparungen sorgen für mehr Emissionen im Verkehr

Geht es nach dem Bundesumweltministerium, werden die E-Mobilität und Wasserstoff in Raffinerien künftig mehrfach auf die Treibhausgasminderungsquote im Verkehr angerechnet. Bei gleichzeitig stagnierender Quote sinkt mit diesen Vorschlägen der Anteil der Erneuerbaren im Verkehr zunächst, während die Emissionen im Vergleich zu heute sogar steigen.

Dass der Anteil so viel niedriger ist, liegt daran, dass die Referentenentwürfe es erlauben, bestimmte Antriebsenergien mehrfach an die THG-Quote anrechnen zu lassen. Das BMU will über diese Mehrfachanrechnungen bestimmte Antriebe besonders fördern. Die E-Mobilität wird zum Beispiel vierfach angerechnet: Die Energie, die das E-Fahrzeug beim Tanken aus dem Stromnetz tankt, wird also viermal gezählt: In der Beispielrechnung unten beträgt dieser energetische Anteil, geht man wie das BMU von ca. 10 Mio. E-Fahrzeugen in 2030 aus, 3,38 %. Dieser wird nun mit vier multipliziert – und liegt plötzlich bei 13,5 % Erneuerbare im Verkehr.

„Incentivierungen für besonders effiziente Antriebsenergien haben natürlich ihre Berechtigung“, findet Zoltan Elek, Landwärme-Geschäftsführer. „Allerdings verzerren sie in Form von Mehrfachanrechnungen in der Gesamtrechnung das tatsächliche Bild. Das geht natürlich zulasten des Klimas. Emissionseinsparungen sind im Verkehr dringend nötig“.

„Wenn das BMU an den Mehrfachanrechnungen festhält, muss es in den Referentenentwürfen zur RED-II-Umsetzung nachjustieren“, schlägt Elek vor. „Eine höhere THG-Quote würde dafür sorgen, dass mehr Erneuerbare eingesetzt und zusätzliche reale Einsparungen auf der Straße erzielt werden.“

Bildquelle: Ed 259 / unsplash.com