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Energiesicherheit: Biomethan in Krisenzeiten erst recht der Joker

EU setzt auf Biomethan als stabiles Element

Studien zeigen: Das 10-fache an Biomethan in Deutschland ist möglich

LNG-Terminals Bio- und Wasserstoff-ready aufziehen

Dazu gehört u.a.:

  • eine Zertifizierung nach ISCC oder REDcert zum Nachweis der Herkunft und Nachhaltigkeit
  • eine umfassende Beachtung europäischer Vorgaben (Anteile erneuerbarer Energien, Treibhausgasminderungspflichten, Klimaziele, Vereinbarkeit mit u.a. demokratischen & naturschutzrechtlichen Grundsätzen)
  • Entladepunkte für Tank-Lkw und ISO-Container für eine effiziente Verteilung von LNG und Bio-LNG
  • Verflüssigungsanlage für mehr Flexibilität bzgl. Aggregatzustand des Energieträgers (Gas und Flüssiggas)
  • saubere virtuelle Trennung von Bio-LNG und fossilem LNG in der Massenbilanz

Klimawirkung im Verkehr erhalten: Absenkung der Obergrenze für Biokraftstoffe nachhaltig kompensieren

Das Bundesumweltministerium (BMUV) überlegt laut ersten Berichten aus dem Frühsommer, die Obergrenze für Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermitteln, also Biodiesel und Bioethanol, ab 2023 abzusenken, um die Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion abzumindern. Das darf jedoch nicht zulasten des Klimaschutzes geschehen.

Erklärtes Ziel muss es sein, die erst 2021 festgesetzte Treibhausgas(THG-)minderung im Verkehr beizubehalten, also die THG-Quote in ihrer Steigerung nicht abzusenken. Der wegfallende Klimabeitrag von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermitteln muss durch andere erneuerbare Antriebe kompensiert werden, um weiterhin die Emissionen im Verkehr zu reduzieren.

Um die Treibhausgasminderung aufzufangen, steht Biomethan zur Verfügung: Der Anteil nachhaltiger, auf Rest- und Abfallstoffen wie Gülle basierender, fortschrittlicher Biokraftstoffe (Biomethan) muss entsprechend hochgeregelt werden. Dazu stehen bereits für 2023 kurzfristig folgende Optionen zur Verfügung:

  1. Die Nutzung fortschrittlicher, gasförmiger Kraftstoffe (Biomethan) aus der EU als Alternative zu Erdgas in Lkw und Pkw (Bio-CNG)
  2. Im EU-Ausland verflüssigtes, zertifiziert nachhaltiges Biomethan (Bio-LNG) deutschen Ursprungs zum Einsatz im Schwerlastverkehr

In Summe ist damit eine Reduktion der Treibhausgasemissionen in Höhe von 1,5 Mio. t bereits in 2023 möglich. Das entspricht bereits über der Hälfte der Emissionen, die durch die Pläne des BMUV entfallen.

Diese Maßnahmen tragen auch den REPowerEU-Plänen Rechnung,  unterstützt die Diversifizierung der Energie- bzw. Kraftstoffbeschaffung auf nachhaltigem Wege zur Reduktion der Abhängigkeit von Lieferungen aus Drittländern und sichert die Energieversorgung in Deutschland.

Eine lediglich rechnerische Kompensation zum Beispiel durch eine Erhöhung der Mehrfachanrechnung der Elektromobilität ist abzulehnen. Das sind nur Luftbuchungen, die dem Klima am Ende nur schaden.

Kostenteilung zwischen Netzbetreibern & Anlagen

Wichtig ist auch eine sinnvolle Verteilung der Kosten des Gasnetzzugangs. Die Kosten des Anschlusses müssten fair aufgeteilt und von dem Übertragungsnetzbetreiber, den Verteilnetzbetreibern und den Produzierenden getragen. Eine entsprechende Änderung der Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) ist derzeit in der Novellierung.  Diese Maßnahme schafft Flexibilität am Markt und Investitionssicherheit für die Betriebe. Im Endausbau kann dies über 20 % des Gasimportes aus Russland nachhaltig kompensieren (bezogen auf die durchschnittlichen Importmengen aus Russland 2018 – 2020).

Biomethan geht auch bienenfreundlich und ohne Mais