FAQ ZU BIOGAS UND BIOMETHAN

Wer in ländlichen Regionen unterwegs ist, hat vermutlich schon mal die eine oder andere Anlage mit dem typisch runden Dach gesehen und weiß, dass hier durch die Vergärung von Biomasse ein erneuerbares Gas entsteht. Welche Bedingungen der Erzeugung zu Grunde liegen, was es nachhaltig macht und wo es eingesetzt werden kann, erfahren Sie hier.

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WIE WERDEN BIOGAS UND BIOMETHAN ERZEUGT?

Die Erzeugung des grünen Energieträgers ist relativ einfach. Voraussetzung ist die entsprechende Technologie. In einer Biogasanlage werden im ersten Schritt Abfälle, organische Reststoffe und nachwachsende Rohstoffe vergärt. Das dabei entstehende Biogas wird anschließend in einer Aufbereitungsanlage gereinigt und auf Erdgasqualität aufbereitet. So kann es als Biomethan in das bestehende Erdgasnetz eingespeist und als nachhaltige Alternative Erdgas ersetzen.

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STÖREN ANLAGEN DIE LANDSCHAFT UND BELASTEN DIE NACHBARSCHAFT?

Biogas- und Biogasaufbereitungsanlagen sind sehr kompakt. Daher sind sie zum Beispiel im Gewerbe- oder Industriegebiet gut integrierbar und aus der Ferne nicht so sichtbar wie Windräder. Darüber hinaus können sie in den Boden gebaut oder verkleidet werden. Die Lautstärke einer Anlage unterscheidet sich nicht von der eines landwirtschaftlichen Betriebes.

WO WIRD AM MEISTEN BIOMETHAN ERZEUGT?

Am meisten Biomethan wird in Deutschland erzeugt – Deutschland ist hier aktuell Weltmeister. Insgesamt sind die Anlagen hierzulande recht gleichmäßig verteilt, aufgrund der größeren landwirtschaftlichen Betriebe sind sie in den neuen Bundesländern tendenziell etwas stärker vertreten. Die meisten Biogasanlagen stehen in Niedersachsen und Bayern.

SIND BIOGAS UND BIOMETHAN GEFÄHRLICH?

Das Risiko der Explosion einer Anlage ist sehr gering. In dem unwahrscheinlichen Fall bestünde für die umliegenden Ortschaften allerdings keine Gefahr. Um Methanschlupf, das heißt das mögliche Entweichen von nicht genutztem oder nicht verbranntem Methan, zu vermeiden, wird auf einen professionellen Betrieb geachtet. Moderne Anlagen sind zur Vermeidung von Leckagen gerüstet. Als Energieträger, der chemisch identisch zu Erdgas ist, besteht beim Einsatz von Biomethan kein höheres Risiko als mit Erdgas.

WIE UND WONACH RIECHT BIOMETHAN?

Biomethan ist geruchslos, als Sicherheitsmaßnahme wird es deshalb mit einem Geruchsstoff vermischt. So kann man möglicherweise entweichendes Gas schnell erkennen.

WOHER KOMMEN DIE EINSATZSTOFFE?

Die Stoffe, die für die Biogas- und Biomethanerzeugung Einsatz finden, kommen in der Regel aus Deutschland. Meistens handelt es sich dabei um landwirtschaftliche Nebenprodukte, für die sich ein Import nicht lohnen würde.

 WAS PASSIERT NACH DER NUTZUNG MIT DEN EINSATZSTOFFEN?

Bei der Vergärung von Biomasse bleibt in der Biogasanlage ein Rückstand übrig, der aufgrund seines hohen Gehalts an Nährstoffen nach der Trocknung transportiert und als landwirtschaftlicher Dünger verwendet werden kann. Im Sinne des Naturschutzes lässt sich damit sogar die Bodenqualität und die Qualität der Düngung verbessern.